Ihr Ziel, Kinderarbeit bis 2025 weltweit abzuschaffen, werden sie nicht erreichen: Das erklären zum diesjährigen Welttag gegen Kinderarbeit UNICEF und die International Labour Organisation in Deutschland. Die aktuellen Zahlen lassen erkennen, dass der Kampf gegen die Kinderarbeit seit 2016 stagniert. Konflikte, finanzielle Krisen, Umweltkatastrophen und die COVID-19-Pandemie stürzten Familien in die Armut und machten damit einen Beitrag der Kinder zur Überlebenssicherung notwendig.
2020 waren rund 63 Millionen Mädchen und 97 Millionen Jungen von Kinderarbeit betroffen, wobei zu berücksichtigen ist, dass Mädchen vermehrt Aufgaben im Haushalt übernehmen und damit in Statistiken unberücksichtigt bleiben. 2021 teilte die UNICEF mit, die Zahl der Kinder sei auf 160 Millionen gestiegen, davon werden 70 Prozent der Arbeiten in der Textilindustrie, 20 Prozent im Dienstleistungssektor und 10 Prozent im Industriebereich verrichtet.
Einen möglichen Schritt in die richtige Richtung stellt dagegen die Corporate Sustainability Due Dilligence Directive (CSDDD) da. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihrem eigenen Geschäftsbereich sowie in den Geschäftsbereichen ihrer Tochterunternehmen und Geschäftspartner zu ermitteln, Präventions- und Abhilfemaßnahmen zu ergreifen und darüber Buch zu führen. Das Compliance Management in Unternehmen rückt dadurch stärker ins Rampenlicht und bekommt im Prozess der Problembewältigung eine entscheidende Rolle zugeschrieben.
Doch auch Verbraucherinnen und Verbraucher sind gefragt, ihren Konsum zu hinterfragen und die konsumierten Güter nach Möglichkeit zu prüfen. Die Bekämpfung der Kinderarbeit erfordert ein koordiniertes Vorgehen aller Akteure.
Mehr Informationen gibt es hier:
UNICEF: Klimawandel erhöht Risiko für Kinderarbeit, Kinderarbeit: Die wichtigsten Fragen & Antworten, Welttag gegen Kinderarbeit: Noch immer Realität für jedes 10. Kind weltweit
Tagesschau: EU-Parlament stimmt für Lieferkettengesetz